Air Baltic Corporation AS | ||
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IATA-Code: | BT | |
ICAO-Code: | BTI | |
Rufzeichen: | AIRBALTIC | |
Gründung: | 1995 | |
Sitz: | Riga, Lettland | |
Drehkreuz: | ||
Heimatflughafen: | Flughafen Riga | |
Unternehmensform: | AS | |
IATA-Prefixcode: | 657 | |
Leitung: | Martin Gauss | |
Mitarbeiterzahl: | 1300[1] (2013) | |
Umsatz: | 286 Mio. Euro[2] | |
Fluggastaufkommen: | 2,9 Millionen (2016)[2] | |
Vielfliegerprogramm: | BalticMiles | |
Flottenstärke: | 31 (+ 12 Bestellungen) | |
Ziele: | national und international | |
Website: | www.airbaltic.com |
Air Baltic (Eigenschreibweise airBaltic) ist die staatliche Fluggesellschaft Lettlands mit Sitz in Riga und Basis auf dem Flughafen Riga. Im Jahre 2017 hatte die Air Baltic mit gut 90 % Pünktlichkeit (definiert als weniger als 15 Minuten Verspätung) die beste Pünktlichkeitsquote aller Fluggesellschaften weltweit.[3] Seit 2014 werden auch Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptiert.[4]
Air Baltic entstand als neue nationale lettische Fluggesellschaft durch den Zusammenschluss der privaten Baltic International und der staatlichen Latavio Latvian Airlines im September 1995. An dem neuen Unternehmen war der lettische Staat mit einer Kapitalmehrheit von 51 % beteiligt. Weitere Teilhaber waren Baltic International, SAS Scandinavian Airlines und zwei Investmentfirmen. Erstes Flugzeug der neuen Gesellschaft war eine Saab 340, der im Frühjahr 1996 drei Avro RJ70 folgten. Die Übernahme der früheren Latavio-Routen konnte erst nach der langwierigen Abwicklung dieser Fluggesellschaft im Jahr 1998 durchgeführt werden, weswegen Air Baltic bis dahin in ihren strategischen Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt war.
Nach dem Ausstieg der Baltic International zum Jahresende 1998 übernahm SAS im Januar 1999 deren Anteile und transferierte einige Fokker 50 für den Einsatz auf den Routen von Riga nach Kopenhagen und Stockholm. Nach der Umstrukturierung hielt der lettische Staat 52,6 % und Baltic Aviation Systems (BAS) 47,2 % der Anteile.
Von der European Regions Airline Association (ERA) wurde Air Baltic zur Fluggesellschaft des Jahres 2009/10 gewählt. Air Transport World, das bedeutendste Magazin der Branche, verlieh Air Baltic 2010 den Phoenix Award als Anerkennung für die erfolgreiche Umstrukturierung.
2008 gelangten zwei Boeing 757-200, die vorher bei Audeli Air für Iberia im Einsatz standen, zur Flotte. Die beiden Flugzeuge wurden mit Winglets ausgerüstet und einzeln in den Jahren 2011 und 2012 an TonleSap Airlines abgegeben.
Im Juni 2010 wurde eine neue Basis in Tallinn eröffnet, Air Baltic war damit erstmals in allen baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen vertreten. Allerdings wurden seitdem sowohl in Tallinn als auch in Vilnius, wo bereits zuvor eine Basis bestand, alle Flugrouten bis auf die Verbindungen nach Riga gestrichen und diese Basen wieder geschlossen.
2011 geriet Air Baltic zunehmend in Liquiditätsprobleme. Die lettische Regierung machte die Gewährung eines Kredits zur Erhöhung des Grundkapitals jedoch vom Rücktritt des Geschäftsführers Bertolt Flick abhängig, dem intransparente Methoden vorgeworfen wurden. Im Juni 2011 bezichtigte Flick auf einer Pressekonferenz seinerseits die Regierung, den Wert des Unternehmens durch eine Schmutzkampagne zu reduzieren, um so die Staatsanteile noch vor den Parlamentswahlen zur 11. Saeima verkaufen zu können.[5] Im September kam es zu einem Affront, als kurzfristig mehrere Flüge der Air Baltic abgesagt wurden. Unter den Betroffenen befand sich der lettische Staatspräsident Andris Brzi, der nach seinem Antrittsbesuch bei der Europäischen Union in Brüssel einen Tag unfreiwilligen Aufenthalt hatte. Am 16. September, dem Tag vor den Parlamentswahlen kam es laut einem Sprecher des Haupteigentümers BAS schließlich zu einer Einigung über die Geldzuschüsse.[6]
Am 21. September 2011 meldete Air Baltic infolge eines Defizits von etwa 84 Millionen Euro unter Aufrechterhaltung des Flugbetriebs Insolvenz an.[7] Am 27. November gab die lettische Regierung eine proportionale Erhöhung des Grundkapitals bekannt.[8] Der Staat sollte hierbei 57,6 Millionen Lats, die BAS 50 Millionen Lats investieren. Zu den Voraussetzungen der Einigung gehörte unter anderem der Rücktritt Flicks aus der Geschäftsführung. Anfang Dezember 2011 übte die lettische Regierung ihr Vorkaufsrecht aus und übernahm 99,8 % der Anteile an Air Baltic von BAS. Die Gesellschaft wurde somit verstaatlicht.[9]
Im Februar 2012 wurde Air Baltic von FlightStats als pünktlichste regionale Fluggesellschaft Europas ausgezeichnet.[10]
Für Herbst 2013 kündigte die Gesellschaft die Ausmusterung ihrer letzten Fokker 50 an. Mittelfristig solle die Flotte ausschließlich aus den beiden Bombardier-Modellen Dash 8Q-400 und CS300 bestehen.[11] Air Baltic erhielt ihre erste CS300 am 1. Dezember 2016 und ist damit Erstkunde dieser Version.[12]
Im November 2015 verkaufte die lettische Regierung ein Fünftel der Aktien an den deutschen Investor Ralf-Dieter Montag-Girmes. Dieser verkaufte die Aktien im April 2017 an die dänische Charterfluggesellschaft Jet Time, welche gelegentlich Flüge für Air Baltic durchführt.[13]
Air Baltic bedient von Riga aus Städte- und Urlaubsziele in ganz Europa sowie in Vorderasien und dem Nahen Osten.[14]
Im deutschsprachigen Raum werden Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Genf, Hamburg, München, Wien und Zürich angeflogen.
Mit Stand März 2018 besteht die Flotte der Air Baltic aus 31 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 10,4 Jahren.[15]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[16] | Anmerkungen | Sitzplätze[17] |
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Boeing 737-300 | 6 | 6 mit Winglets ausgestattet | 142 144 146 | |
Boeing 737-500 | 5 | 120 | ||
Bombardier CS300 | 8 | 12 | Ersatz für 737 | 145 |
Bombardier Dash 8Q-400 | 12 | 76 | ||
Gesamt | 31 | 12 |
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