Embraer-ERJ-145-Familie | ||
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Embraer ERJ 145 von bmi | ||
Typ: | Zweistrahliges Regionalverkehrsflugzeug | |
Entwurfsland: | Brasilien | |
Hersteller: | ||
Erstflug: | 11. August 1995 | |
Indienststellung: | Dezember 1996 | |
Produktionszeit: |
bis 2017 | |
Stückzahl: | >1000 |
Die Embraer-ERJ-145-Familie (ERJ steht für Embraer Regional Jet) besteht aus Regionalverkehrsflugzeugen, die vom brasilianischen Flugzeughersteller Embraer produziert werden. Die Mitglieder sind die ERJ 135, die ERJ 140 (auch: EMB 135KL), die ERJ 145 und das Businessflugzeug Legacy. Die Flugzeugfamilie gehört zu den meistproduzierten Regionalflugzeugen der Welt und ist der wohl größte Konkurrent zum Bombardier Canadair Regional Jet.
Als Canadair mit den öffentlichen Planungen für seinen Regionaljet 1989 begann, wurden auch von Embraer Studien für ein Flugzeug für ungefähr 50 Passagiere unter dem Namen EMB-145 Amazon angekündigt unter anderem, weil sich abzeichnete, dass man die Entwicklung des Propfanflugzeuges Embraer/FMA CBA 123 Vector werde einstellen müssen. Zu dieser Zeit sollten die Triebwerke ähnlich wie bei dem deutschen Jet VFW 614 auf der Tragflächenoberseite montiert werden, was aber wegen der schlechten Leistungswerte schnell aufgegeben wurde. Aus Kostengründen wurde auf Winglets verzichtet und der Rumpfquerschnitt der Embraer EMB 120 bzw. der Vector beibehalten und einige bei dem letztgenannten Flugzeug entwickelte neue Technologien übernommen; der Rumpfquerschnitt ist jedoch nicht unbedeutend schmaler als der des Bombardier Canadair Regional Jet. Nach beendeter Planung wurde 1993 mit dem Bau begonnen, so dass am 11. August 1995 der Erstflug erfolgte. Die erste Auslieferung an die Airlines begann im Dezember 1996. Der Markenname Embraer Regional Jet wurde im Oktober 1997 eingeführt. Zur selben Zeit erfolgte der Beginn der Planungen für die eng verwandten Muster Embraer ERJ 140 und Embraer ERJ 135. Die ERJ 145 ist der erste in Südamerika hergestellte Jet. Im November 2007 gab Embraer bekannt, dass das 1000. Flugzeug aus der ERJ-Baureihe an Kunden ausgeliefert wurde.
Ähnlich wie beim Familienkonzept bei Airbus sind die anderen Modelle dieser Familie (Embraer ERJ 135, Embraer ERJ 140 und Embraer ERJ 145) lediglich Derivate dieses Grundmodells ERJ 145; dieses wiederum verfügt über den gleichen Rumpf des deutlich kleineren Turboprop-Flugzeuges Embraer EMB 120. Die ERJ 140 besitzt zu ihren beiden Geschwistern jeweils eine Rumpfgleichheit von 95 %.
Die Geschichte der ERJ-135 begann 1989 mit dem Beginn der Planung für die Baureihe. Der Baubeginn für die ERJ 135 war allerdings erst im September 1997 und nach dem Jungfernflug am 4. Juli 1998 erfolgte die erste Auslieferung im September 1999.
Der Rumpf weist große Ähnlichkeiten mit der Embraer EMB 120 auf und ist gegenüber dem Standardmuster ERJ 145 um 3,54 m kürzer. In der Kabine haben 37 Passagiere Platz. Das Muster ist mit bisher 123 bestellten Exemplaren (Stand 31. März 2005) recht erfolgreich nicht zuletzt, da es in diesem Segment nach dem Konkurs von Dornier, die als Konkurrenzmodell die 328JET angeboten hatten, fast konkurrenzlos ist.
Das Programm der ERJ 140 begann im September 1999 und der Jungfernflug der ERJ 140 erfolgte am 27. Juni 2000. Die erste Auslieferung folgte im späten Juli 2001 an die amerikanische Fluggesellschaft American Eagle Airlines, für die das Flugzeug maßgeschneidert wurde.
Die ERJ-140 liegt in ihrer Größe genau zwischen den beiden eng verwandten Baureihen Embraer ERJ 135 und Embraer ERJ 145. Der Hauptunterschied zur ERJ 135 besteht in dem um 2,2 m verlängerten Rumpf. Bis zum 31. März 2005 lagen 94 feste Bestellungen für die ERJ 140 vor. Dieser Flugzeugtyp wurde firmenintern unter der Bezeichnung EMB 135KL geführt und ebenso bei der amerikanischen Luftfahrtbehörde registriert.
Die ERJ 140 steht in direkter Konkurrenz zur Bombardier CRJ440.
Das Projekt wurde erstmals 1989 unter dem Namen EMB-145 Amazon angekündigt. Nach der Planung wurde ab 1993 mit dem Bau begonnen, so dass am 11. August 1995 der Jungfernflug erfolgte. Die Auslieferung an die Airlines begann im Dezember 1996.
Die Passagierkabine hat eine Innenbreite von nur 2,10 m, die Sitzreihen haben daher je drei Sitze, zwei Sitze rechts und einer links des Mittelgangs. Das Muster ist mit 682 festen Aufträgen (Stand: 31. März 2005) äußerst erfolgreich und steht in direkter Konkurrenz zum Bombardier Canadair Regional Jet.
Auf der EBACE 2008 in Genf verkündete Embraer, dass die bisher unter dem Namen MSJ und MLJ geführten Entwicklungsprojekte für einen Leicht- bzw. Midsize-Jet als Legacy 450 bzw. Legacy 500 auf den Markt gebracht werden. Beide sollen mit HTF7500E-Triebwerken von Honeywell ausgestattet werden. Als Avionikpaket soll bei beiden das Pro Line Fusion von Rockwell Collins zum Einsatz kommen. Die Zulassung soll Ende 2012 für die Legacy 500 und ein Jahr später für die Legacy 450 erreicht werden.
Die Embraer Legacy 600 ist eine Business-Jet-Variante der ERJ 135.
Bei der EMB 145 AEW&C handelt es sich um ein mit einem AESA Hochleistungsradar Erieye ausgestattetes Aufklärungsflugzeug ähnlich den AWACS, ist jedoch deutlich kleiner und damit preisgünstiger zu betreiben. Erkennbar ist es an der längs auf dem Rumpf montierten Radarantenne. Der Zusatz AEW&C steht für Airborne Early Warning and Control. Die militärische Typenbezeichnung lautet R99-A. Der Erstflug erfolgte am 22. Mai 1999.
Derzeit nutzen die griechische (4 × EMB-145H), Mexiko (1 × EMB-145SA) und die brasilianische Luftwaffe (5 × EMB-145) dieses Flugzeug, letztere auch unter anderem zur Überwachung des Amazonasgebiets im Rahmen des sogenannten SIVAM-Projekts. Indien hat ebenfalls einen Vertrag für drei Flugzeuge mit der Bezeichnung EMB-145SM unterzeichnet, von denen das erste am 6. Dezember 2011 seinen Erstflug absolvierte.[1]
Bei der EMB 145 RS/AGS handelt es sich um ein mit zahlreichen elektronischen und elektro-optischen Überwachungssystemen ausgestattetes Aufklärungsflugzeug. Erkennbar ist es an einem deutlichen Wulst unter dem Rumpf. Der Zusatz RS/AGS steht für Remote Sensing/Air to Ground Surveillance (deutsch: Fernerkundung/Luft-Boden-Überwachung). Die militärische Typenbezeichnung lautet R99-B.
Derzeit nutzt die brasilianische Luftwaffe dieses Flugzeug unter anderem zur Überwachung des Amazonasgebiets im Rahmen des sogenannten SIVAM-Projekts.
Bei der EMB 145 MP/ASW handelt es sich um ein speziell für die Aufklärung auf See und den Kampfeinsatz gegen U-Boote entwickeltes Flugzeug. Erkennbar ist es an einem deutlichen Wulst unter dem Rumpf, genauso wie das Schwestermodell Embraer EMB 145 RS/AGS. Der Zusatz MP/ASW steht für Marine Patrol/Anti Submarine Warfare (deutsch: Marineüberwachung/Anti-U-Bootkampf). Die militärische Typenbezeichnung lautet P99.
Derzeit nutzt die mexikanische Luftwaffe dieses Flugzeug.
Kenngröße | Embraer ERJ 135 | Embraer ERJ 140 | Embraer ERJ 145 LR/XR | Embraer Legacy 500 | Embraer Legacy 600 |
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Länge: | 26,3 m | 28,5 m | 29,9 m | 20,52 m | 26,33 m |
Spannweite: | 20,00 m | 20,20 m | 20,25 m | 21,17 m | |
Rumpfhöhe: | 1,82 m | ||||
Höhe: | 6,8 m | 6,5 m | 6,74 m | 6,76 m | |
Maximales Startgewicht: | 22.500 kg | 21.100 kg | 21.900 kg | k. A. | 22.500 kg |
Reisegeschwindigkeit: | 850 km/h | ||||
Passagiere: | 37 | 44 | 4850 | 8 | 16 |
Reichweite: (mit max. Zuladung) |
3241 km | 3056 km | XR: 3700 km, LR: 2800 km | 5556 km | 6019 km |
Antrieb: | zwei Turbofans Rolls-Royce/Allison AE3007A1/3 (mit je 33,2 kN) |
zwei Turbofans Rolls-Royce/Allison AE3007A1/3 (mit je LR: 36,3, XR: 38,9 kN) |
zwei Turbofans Honeywell HTF7500E (mit je 31,7 kN) |
zwei Turbofans Rolls-Royce Allison AE 3007A (mit je 33,0 kN) |
Verkehrsflugzeuge: |
EMB 110 • EMB 120 • Embraer/FMA CBA-123 Vector • ERJ 135 • ERJ 140 • ERJ 145 • ERJ 145 XR • Embraer 170 • Embraer 175 • Embraer 190 • Embraer 195 |
Geschäftsreiseflugzeuge: |
EMB 121 • Phenom 100 • Phenom 300 • Legacy 450 • Legacy 500 • Legacy 600 • Legacy 650 • Lineage 1000 |
Agrarflugzeuge: | |
Militärische Baureihen: |
EMB 312 • Super Tucano/ALX • EMB 111 • AMX • EMB 145 • KC-390 |
Antriebslose Flugzeuge: |