Deutsche Lufthansa AG | ||
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IATA-Code: | LH | |
ICAO-Code: | DLH | |
Rufzeichen: | LUFTHANSA | |
Gründung: | 1926 in Berlin Auflösung: 1945 Neugründung: 1953 | |
Sitz: | Köln, Deutschland | |
Drehkreuz: |
| |
Heimatflughafen: | Frankfurt am Main | |
Unternehmensform: | Aktiengesellschaft | |
ISIN: | DE0008232125 | |
IATA-Prefixcode: | 220 | |
Leitung: | Carsten Spohr (Vorstandsvorsitzender) | |
Mitarbeiterzahl: | 129.424[1] (2017) | |
Umsatz: | 35,579 Milliarden[1] (2017) | |
Bilanzsumme: | 34,70 Milliarden[2] (2016) | |
Fluggastaufkommen: | 109,7 Millionen[2] (2016; Konzern) | |
Allianz: | Star Alliance | |
Vielfliegerprogramm: | Miles & More | |
Flottenstärke: | 281 (+ 130 Bestellungen) | |
Ziele: | national und international | |
Website: | www.lufthansa.com |
Die Deutsche Lufthansa AG mit Sitz in Köln ist ein deutscher Luftfahrtkonzern und gemessen an der Anzahl der beförderten Passagiere das größte Luftverkehrsunternehmen Europas.[4] Sie ist Initiator und Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance und im DAX gelistet.
Der Konzern entwickelte sich Mitte der 1990er Jahre aus der staatlichen Linienfluggesellschaft Lufthansa in die Aktiengesellschaft Deutsche Lufthansa AG, zu der unter anderem Eurowings, Swiss und Austrian Airlines gehören. Die Fluggesellschaft Lufthansa mit Basis auf dem Flughafen Frankfurt am Main wird heute intern als Lufthansa Passage Airlines bezeichnet und ist Deutschlands größte Fluggesellschaft. Seit der Insolvenz von Air Berlin hat die Airline auf innerdeutschen Routen praktisch ein Monopol.[5]
Das Luftfrachtgeschäft wurde 1994 in die neu gegründete Tochtergesellschaft Lufthansa Cargo überführt, die Luftfahrzeug-Instandhaltung 1995 an die Lufthansa Technik. Das Catering wird von der konzerneigenen LSG Sky Chefs betrieben, mit Lufthansa Flight Training betreibt das Unternehmen Schulungszentren für Piloten und Flugbegleiter.
Die Geschichte der Lufthansa wird rechtlich unzutreffend gemeinhin als Entwicklung von der anfänglichen Linienfluggesellschaft 1926 in Berlin bis zum heutigen Großkonzern dargestellt. Da es sich bei der heutigen Deutschen Lufthansa AG nicht um einen Rechtsnachfolger der vormaligen Deutschen Lufthansa AG handelt, sind zwei Zeiträume zu betrachten:
Erst 1954 wurde die LUFTAG im Anschluss an den Erwerb der Rechte am traditionsreichen Firmennamen Lufthansa in Deutsche Lufthansa AG umbenannt. Die Deutsche Lufthansa AG stand in keiner Beziehung mit der am 1. Juli 1955 gegründeten Deutschen Lufthansa in der DDR.
Ebenfalls im rechtlichen Sinne unzutreffend wird der erste Linienflug der neuen Deutschen Lufthansa AG am 1. April 1955 gemeinhin als Neubeginn der unter dem Markennamen Lufthansa operierenden Fluggesellschaft angesehen.
Die neue Deutsche Lufthansa AG war bis 1963 zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. Bis 1994 war die Lufthansa der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland; seit 1997 ist Lufthansa vollständig privatisiert. Die offizielle Bezeichnung Deutsche Lufthansa AG umfasst seitdem den gesamten Luftfahrt-Konzern, wobei die Passagierbeförderung im Linienflugbetrieb weiterhin das Kerngeschäft bleibt (intern Lufthansa Classic). Zu diesem Geschäftsfeld Passage gehören im Konzern neben der Fluggesellschaft Lufthansa weitere Fluggesellschaften, darunter Germanwings, Swiss und die Austrian Airlines Group.
Nach dem Unfall von Germanwings-Flug 9525 sagte die Lufthansa eine für den 15. April 2015 geplante Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Flugbetrieb aus Respekt vor den Opfern des Absturzes ab.[6]
In den Jahren 2014 und 2015 kam es zu insgesamt 14 Streiks,[7] dennoch erhöhte sich der Gewinn vor Steuern 2015 um 55 % auf 1,8 Milliarden Euro.[8]
Der Name Lufthansa, anfangs noch Luft Hansa, wurde laut Unternehmen 1924 bei der Feier im Dresdner Rathaus anlässlich der Einweihung der Strecke DresdenMünchen durch die Vorgängerfluggesellschaft Junkers Flugverkehr vom Flugplatz Dresden-Kaditz aus für eine geplante, neue deutsche Fluggesellschaft erstmals gebraucht.[9]
Letztere entstand schließlich am 6. April 1926 aus dem Zusammenschluss der beiden Fluggesellschaften Deutscher Aero Lloyd AG und Junkers Luftverkehrs AG zur Deutschen Luft Hansa Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin. 1933 wurde die Schreibweise Lufthansa in einem Wort etabliert.[10] Der Unternehmensname ist eine Referenz an die Hanse, dem Zusammenschluss niederdeutscher Kaufleute im Mittelalter. Diese agierte einst erfolgreich wirtschaftlich, militärisch und politisch im Nord- und Ostseeraum. Sie brachte der Region internationales Ansehen, Frieden und Wohlstand.[11] Das althochdeutsche Wort Hansa bedeutet dabei 'Schar' im Sinne einer Gruppe.[12]
Wegen des Firmenlogos wird die Lufthansa in der Öffentlichkeit häufig als "Kranich-Airline" bezeichnet.
1966 wurde die Lufthansa-Aktie erstmals an der Börse gehandelt und erreichte das Interesse von Privatanlegern. Der Staat behielt zunächst die Mehrheit. In den 1990er Jahren reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf 34 Prozent. Großaktionär ist gegenwärtig die Templeton Global Advisors Ltd. mit rund 10 Prozent.[13]
Der Konzern Deutsche Lufthansa AG ist im DAX an der Börse Frankfurt notiert. Im Jahr 2009 betrug die Marktkapitalisierung der Lufthansa 5,637 Milliarden Euro, eingeteilt in 457,9 Millionen Stückaktien.[14] Diese sind gemäß dem Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz, welches seit September 1997 bei der Lufthansa Anwendung findet, als vinkulierte Namensaktien ausgegeben, wodurch die Kontrolle des Aktionärskreises ermöglicht wird.[15][16] Aufgrund von Bemühungen um Nachhaltigkeit wurde sie in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, aus dem sie 2010 wieder ausgeschlossen wurde.[17]
Anlässlich der Registrierung der Teilnehmer an der Hauptversammlung im April 2007 wurde festgestellt, dass 45,75 Prozent der Aktionäre als natürliche Personen keine EU-Staatsbürger sind oder als juristische Personen ihren Sitz außerhalb der EU haben. Da ihr Anteil gemäß der staatlichen Betriebsgenehmigung nicht mehr als 50 Prozent des Gesellschaftskapitals betragen darf und die internationalen, außereuropäischen Luftverkehrsrechte ebenfalls unter dieser Bedingung gewährt wurden, ist der Vorstand der AG gehalten, darauf zu achten, dass die 50-Prozent-Marke nicht überschritten wird.[16][18]
Anteil (in Prozent) |
Anteilseigner |
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7,20 | BlackRock |
5,19 | Société Générale |
3,62 | Lansdowne Partners International Limited |
2,90 | Deutsche Asset Management Investment (DWS) |
2,87 | Templeton Growth Fund |
2,27 | Norges Bank |
75,95 | Streubesitz |
Stand: 21. Dezember 2017
Der Konzernvorstand steuert mit den vier Ressorts Vorstandsvorsitz, Vorstand Lufthansa Passage, Finanzen sowie Verbund-Airlines und Konzern-Personalpolitik die gesamte Unternehmensgruppe. Vorstandsvorsitzender ist seit dem 1. Mai 2014 Carsten Spohr, er folgte auf Christoph Franz. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist seit September 2017 Karl-Ludwig Kley.[19] Unternehmenssitz und Hauptverwaltung befinden sich in Köln, die Geschäfte werden jedoch im 2005 eröffneten Lufthansa Aviation Center am Flughafen Frankfurt am Main geleitet.[20] Dort sind alle dem operativen Geschäft nahen Abteilungen untergebracht. In der Hauptverwaltung in Köln, deren Neubau 2007 in Köln-Deutz eröffnet wurde, sind rund 800 Mitarbeiter aus dem Ressort Finanzen untergebracht.[21] Die übrigen Abteilungen wurden bereits in den 1980er Jahren, teilweise gegen den Widerstand der Mitarbeiter, von Köln nach Frankfurt verlegt.[22]
Im Jahr 2014 beschäftigte der Konzern im Durchschnitt 118.973 Mitarbeiter.[23] In der Vergangenheit waren es 117.521 (31. Dezember 2009)[24] 107.800 (31. Dezember 2008)[25] und 105.261 (31. Dezember 2007) Mitarbeiter mit 155 Nationalitäten (in Deutschland 64.434 Mitarbeiter mit 126 Nationalitäten).[26] Die Lufthansa Group gehört zu den Unternehmen der Zivilluftfahrtbranche mit deutlichem Personalzuwachs. Anders als viele andere (ehemalige) Flagcarrier in Europa ist das Unternehmen mehrheitlich im Privatbesitz. Mit weltweit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften ist es einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche.
Die Konzernstruktur mit dem Kerngeschäft der Passagierbeförderung gliedert sich in fünf Geschäftsfelder:
Daneben unterhält der Konzern Service- und Finanzgesellschaften.
Im Jahr 2007 wurde ein Reformprogramm angekündigt, unter welchen insbesondere die bis dahin relativ selbständigen Management-Bereiche Einkauf, Controlling und Immobilienmanagement der größeren Tochtergesellschaften (wie Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo) zentralisiert wurden.[27]
Im internationalen Luftverkehr nahm der Konzern im Jahr 2003 unter den IATA-Fluggesellschaften den Spitzenplatz bei der Anzahl der beförderten Passagiere ein. Lufthansa Cargo belegte bei der beförderten Luftfrachtmenge im Jahr 2005 Platz eins. Die Zahl der konzernweit beförderten Fluggäste belief sich 2008 auf 70,5 Millionen. Seither werden die Zahlen der Lufthansa von zusammengeschlossenen großen US-Gesellschaften übertroffen.
Während der Konzern einschließlich Lufthansa Passage Airlines gesellschaftsrechtlich unmittelbar von der Deutschen Lufthansa AG geleitet wird, werden seine formalrechtlich eigenständigen Tochtergesellschaften indirekt über die dortigen Aufsichts- und Vorstandsgremien geführt. Neben den Tochtergesellschaften Germanwings, Swiss oder Austrian Airlines Group sowie den Fluggesellschaften der Dachmarke Lufthansa Regional bestehen Beteiligungen an mehreren ausländischen Fluggesellschaften. Die einst zu Lufthansa gehörende Fluggesellschaft Condor wurde 1997 aus dem Konzern ausgegliedert und 2006 verkauft, behielt aber ihre Mitgliedschaft im Lufthansa-Vielfliegerprogramm Miles & More.
Sitzladefaktor | 79,1 Prozent (2016) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Frachtaufkommen | 1,864 Millionen Tonnen (2015) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fracht-Nutzladefaktor | 66,6 Prozent (2016) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Flüge | 1.021.919 (2016) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Konzernergebnisse [28](in Millionen Euro) |
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Region | 2014[29] | 2012[30] | 2009[24] |
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Europa | 46,1 | 64,5 | 48,1 |
Nordamerika | 22,8 | 14,1 | 20,9 |
Asien/Pazifik | 17,8 | 13,7 | 18,4 |
Afrika | 3,7 | 1,8 | 4,9 |
Mittel-/Südamerika | 5,8 | 2,9 | 3,6 |
Nahost | 3,8 | 3,0 | 4,1 |
Der Bereich Passagierbeförderung macht 75,8 Prozent des Konzern-Umsatzes aus (Stand zum 31. Dezember 2012). Zu diesen Zahlen tragen die rechts abgebildeten Linienfluggesellschaften und Allianzen bei.
Die Passagierlinienfluggesellschaft unter dem Markennamen Lufthansa (konzerninterne Bezeichnung Lufthansa Passage Airlines) ist im Konzern Deutsche Lufthansa AG die größte Einzelgesellschaft. Im Oktober 2012 hat die Lufthansa ihre Strategie bei der Passagierbeförderung geändert. Die Kurz- und Mittelstreckenflüge abseits der Drehkreuze Frankfurt am Main und München werden schrittweise an die Tochtergesellschaft Eurowings übergeben. Die Kernmarke Lufthansa konzentriert sich auf alle Flüge ab Frankfurt und München.
Seit 1. Juli 2007 ist der Lufthansa-Konzern Alleineigentümer der Swiss.[31] Zuvor gehörte die Swiss aus rechtlichen Gründen bis zur Neuaushandlung bilateraler Luftverkehrsrechte (insbesondere von Landerechten) zwischen der Schweiz und insgesamt mehr als 140 außereuropäischen Ländern nur zu 49 Prozent dem Lufthansa-Konzern. Die restlichen 51 Prozent verblieben auf Grund einer Nationalitätsklausel (Mehrheitseigentümer mussten aus der Schweiz stammen) zwar bei der eigens zu diesem Zweck gegründeten Schweizer Stiftung Almea, jedoch hatte der Lufthansa-Konzern schon aufgrund vertraglicher Regelungen bereits die operative Entscheidungsmacht. Almea und Lufthansa waren in diesem Verhältnis (51:49) Eigentümer der AirTrust AG, die wiederum Alleineigentümerin der Swiss war. Somit galt die Swiss als Schweizer Unternehmen und konnte die vorhandenen Verkehrsrechte in den Ländern außerhalb der Europäischen Union beibehalten. Diese sind seit jeher weltweit zwischenstaatlich geregelt und nicht an andere Staaten veräußert werden.
Am 5. Dezember 2008 wurde nach langen Verhandlungen die Übernahme der Austrian Airlines durch Lufthansa bekannt. Der geringe Kaufpreis von 366.000 Euro für den 42-prozentigen Anteil der ÖIAG entstand mit der daran gekoppelten Übernahme von mindestens 500 Millionen Euro Schulden der finanziell angeschlagenen österreichischen Gesellschaft.[32] Lufthansa stieg damit zur größten Fluggesellschaft Europas (gefolgt von Air France-KLM) auf. Die Übernahme erfolgte zum 3. September 2009, als Lufthansa mehr als 90 Prozent des Aktienkapitals von Austrian Airlines hielt. Die restlichen Aktien übernahm Lufthansa zum 4. Februar 2010.[33]
Unter der Marke Lufthansa Regional führen die zwei Tochtergesellschaften Air Dolomiti und Lufthansa CityLine Regional- und Zubringerflüge für die Lufthansa durch. Die deutsche Regionalfluggesellschaft Eurowings wurde im August 2011 zu 100 Prozent übernommen. Aufgrund einer Stimmbindungsvereinbarung mit einem Treuhänder des vorherigen Mehrheitsaktionärs Albrecht Knauf verfügte der Lufthansa-Konzern aber bereits seit 2005 über die wirtschaftliche Kontrolle.
Lufthansa ist seit einigen Jahren zu 50 Prozent an der türkischen Ferienfluggesellschaft Sunexpress beteiligt, die anderen 50 Prozent gehören Turkish Airlines. Die Beteiligung wird ähnlich wie damals bmi nicht in das Konzernergebnis konsolidiert.[35]
Zunächst (2008) hielt Lufthansa 45 Prozent der Anteile an Brussels Airlines.[36] und besaß eine Option, auch die restlichen 55 Prozent zu erwerben.[37] Trotz Freigabe durch den Aufsichtsrat und die EU-Kommission wollte Lufthansa die Übernahme erst durchführen, als bei Brussels Airlines der wirtschaftliche Turnaround abgeschlossen war.[38][39] Nachdem der Aufsichtsrat nach einer Sitzung im September 2016 den Plänen für eine Komplettübernahme grünes Licht gegeben hatte, schloss Lufthansa die Übernahme von Brussels Airlines am 11. Januar 2017 ab und erwarb die restlichen 55 % der Anteile.[40]
Im Dezember 2007 gab Lufthansa bekannt, einen Anteil von 19 Prozent an JetBlue Airways zu erwerben. Die Unternehmen hatten sich geeinigt, dass Lufthansa 42 Millionen neu emittierte Aktien übernimmt. Der Kauf wurde im 1. Quartal 2008 vollendet. Lufthansa sicherte sich einen Sitz im Aufsichtsrat der JetBlue.[41] Mit diesem Zukauf macht Lufthansa ihren Star-Alliance-Kooperationspartnern direkte Konkurrenz, insbesondere an der Ostküste der USA.[42]
An der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair war der Lufthansa-Konzern bis 6. November 2015 mit 13 Prozent beteiligt.
Im Unterschied zu den übrigen zum Lufthansa-Konzern gehörenden Fluggesellschaften agieren die als Deutsche Lufthansa AG firmierende Lufthansa sowie die zwei Tochtergesellschaften Lufthansa CityLine und Lufthansa Cargo unter der Corporate Identity des Markenzeichens Lufthansa. In der werbestrategischen Außendarstellung ihrer Verkehrsdienstleistungen knüpft ihre Corporate Identity an die bis Mitte der 1990er Jahre ausschließlich von der Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa AG geprägte Marke Lufthansa an. Die Fluggesellschaft Lufthansa wurde im August 2007 unter den gewinnstärksten Fluggesellschaften der Welt an sechster Stelle geführt.[43]
Lufthansa betreibt zwei übergeordnete Drehkreuze
Drehkreuze der Tochtergesellschaften befinden sich
Ab 2013 wurden alle innerdeutschen und innereuropäischen Strecken der Lufthansa-Gruppe außerhalb der großen Drehkreuze Frankfurt am Main und München von Germanwings übernommen.
Ab Frankfurt am Main und München fliegt Lufthansa viele Ziele innerhalb Europas sowie in Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und dem Nahen Osten an. Australien und Neuseeland fliegt Lufthansa nicht mehr an, sondern bedient diese in Kooperation mit Star-Alliance-Partnern über deren Drehkreuze in Singapur (Singapore Airlines), Bangkok (Thai Airways) sowie Los Angeles und San Francisco (United Airlines). Zudem bestehen Codeshare-Abkommen mit Air New Zealand für Strecken über Hongkong, Los Angeles, San Francisco und Vancouver. Die letzte von Lufthansa selbst durchgeführte Australien-Verbindung bestand von Sommerflugplan 1994 bis zum Ende des Sommerflugplans 1995 dreimal wöchentlich von Frankfurt am Main (LH796/LH797) über Bangkok nach Sydney und zurück. Eingesetzt wurde dabei eine Boeing 767 aus der Flotte der Condor.
Längster regulärer Nonstop-Passagierflug (gemessen an der flugplanmässigen Flugzeit) ist die Verbindung von Frankfurt am Main nach Buenos Aires-Ezeiza (Hinweg 13:50 Stunden, Rückweg 13:15 Stunden, 11.515 km), gefolgt von Frankfurt am Main nach Singapur-Changi (Hinweg 12:15 Stunden, Rückweg 13:05 Stunden, 10.284 km), Frankfurt am Main nach Kuala Lumpur (Hinweg 12:15 Stunden, Rückweg 13:30 Stunden, 10.000 km; wurde zum 1. März 2016 eingestellt)[44] sowie die Strecken von München nach Los Angeles (Hinweg 12:20 Stunden, Rückweg 11:25 Stunden, 9.625 km) und München nach São Paulo-Guarulhos (Hinweg 12:40 Stunden, Rückweg 11:50 Stunden, 9.868 km).[45]
Am 19. Januar 2011 stellte die Lufthansa einen konzerninternen Nonstop-Rekord auf. Der Airbus A340-600 Lübeck (D-AIHF) flog Kreuzfahrtpassagiere mit einer Flugzeit von 14:48 Stunden vom Flughafen München zum Honolulu International Airport und unterbot damit den vorherigen Rekord aus dem Jahr 2010 um fünf Minuten, als eine A340-600 der Lufthansa im Kreuzfahrtcharter von München zum Flughafen Santiago de Chile geflogen war.[46]
Lufthansa war unter den ersten westlichen Fluggesellschaften, die neben Moskau und St. Petersburg weitere Ziele in der ehemaligen Sowjetunion anflogen, und betrieb jahrelang erfolgreich bis zu 14 verschiedene Strecken. Im Zuge der Krimkrise schwächte sich die Nachfrage deutlich ab. Ab Herbst 2015 wurden deshalb nur noch die ursprünglichen Ziele Moskau und St. Petersburg weiter bedient.[47][48]
Die Flugnummern werden nach einem festen Schema verteilt. So haben Frühflüge üblicherweise eine kleinere Nummer als Flüge auf der gleichen Strecke später am Tag.[49] Flüge von Frankfurt und München aus haben in der Regel eine gerade Endziffer, Flüge dorthin zurück eine ungerade.
Nummern | Linie, Zweck und Ziel | Drehkreuz oder Region |
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LH001 LH399 | Innereuropäisch | FRA |
LH400 LH499 | Nord- und Zentralamerika | Alle |
LH500 LH599 | Zentral-, Südamerika und Afrika | Alle |
LH600 LH699 | Naher Osten und GUS-Staaten | Alle |
LH700 LH799 | Asien | Alle |
LH800 LH1499 | Innereuropäisch | FRA |
LH1600 LH2799 | Innereuropäisch | MUC |
LH3400 LH3799 | AIRail, Bus | FRA |
LH5200 LH7999 | Codesharing der Lufthansa Passage | Alle |
LH6000 Suffix1) LH7999 Suffix | Parallele Nutzung von Flugnummern mit einem Suffix für LKW-Dienste der Lufthansa Cargo | |
LH8000 LH8515 | Flüge der Lufthansa Cargo | |
LH8516 LH9799 | Codesharing der Lufthansa Passage | |
LH9800 LH9999 | Flugnummern für Spezialflüge (z. B. Trainings- und Werkstattflüge) |
1) Seit 2009 gelten für alle LKW-Dienste Suffix-Flugnummern, bei denen an die Flugnummer ein Buchstabe angehängt wird, z. B. LH7000A. Dadurch können die bisherigen Cargo-Flugnummern im Bereich von 7000 bis 7999 parallel genutzt werden:
Region | Anteil an den Verkehrserlösen 2008[25] |
---|---|
Asien/Pazifik | 46,7 |
Nordamerika | 24,5 |
Europa | 11,9 |
Südamerika | 8,7 |
Afrika | 6,1 |
Nahost | 2,1 |
Das Frachtgeschäft macht 11,6 Prozent des Konzern-Umsatzes aus und erbringt 12,0 Prozent des operativen Ergebnisses (Stand: 2008). Es wird von der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Lufthansa Cargo betrieben. Diese ist ehemaliges Mitglied des Cargo Networks WOW und gemessen an Frachttonnenkilometern (FTKT) die sechstgrößte Frachtfluggesellschaft weltweit.[50] Sie nutzt und vermarktet die Luftfrachtkapazitäten der Passagierflugzeuge sämtlicher Fluggesellschaften im Konzernbereich Passagierbeförderung. Rund die Hälfte des Umsatzes der Lufthansa Cargo wird im asiatisch-pazifischen Raum getätigt. Im Oktober 2004 wurde in einem Joint Venture zwischen Shenzhen Airlines (51 %), Lufthansa Cargo (25 %) und der Deutschen Entwicklungsgesellschaft (24 %) die chinesische Frachtfluggesellschaft Jade Cargo International gegründet. Der Flugbetrieb wurde im August 2006 aufgenommen. Mit dieser Beteiligung hat sich Lufthansa Cargo indirekten Zugang zum innerasiatischen Luftfrachtmarkt verschafft. 2012 wurde der Flugbetrieb der Jade Cargo aufgrund von Streitigkeiten eingestellt.[51] Des Weiteren ist Lufthansa Cargo an dem 2004 errichteten International Cargo Center Shenzhen (ICCS) beteiligt.[52]
Seit 2004 arbeitet Lufthansa Cargo mit der Post-Tochter DHL zusammen. Im September 2007 ging aus dieser Zusammenarbeit das Joint Venture Aerologic hervor, eine Frachtfluggesellschaft, die am Flughafen Leipzig/Halle beheimatet ist.
Region | Anteil am Umsatz 2008[25] | Anteil am Umsatz 2009[24] |
---|---|---|
Europa | 69,7 | 69,6 |
Asien/Pazifik | 11,6 | 11,7 |
Amerika | 9,4 | 9,1 |
Nahost/Afrika | 9,3 | 9,6 |
Im Jahr 2009 machte das Geschäftsfeld Technik 10,3 Prozent des Konzern-Umsatzes aus (2008: 8,9 Prozent) und erbrachte 21,9 Prozent (2008) des operativen Ergebnisses. Lufthansa Technik betreut über die konzerneigenen beispielsweise angeschlossenen Fluggesellschaften hinaus weltweit fremde Fluggesellschaften. Zentrum der Lufthansa Technik ist Hamburg; weitere große Wartungsbetriebe befinden sich in Frankfurt am Main, München und Berlin, an allen größeren deutschen Flughäfen und 50 Standorten weltweit. Zum Verbund gehören ferner 32 technische Instandhaltungsbetriebe auf der ganzen Welt.
Lufthansa Technik ist einer der größten Anbieter von Luftfahrzeug-Instandhaltungen, die 2008 für alle Fluggesellschaften zusammen ein geschätztes Volumen von 42 Milliarden US-Dollar weltweit hatten. Davon beträgt der für Lufthansa Technik in Frage kommende Anteil 34 Milliarden US-Dollar. Mit einem Anteil von 15 Prozent an dieser Summe ist das Unternehmen Weltmarktführer. Im Joint Venture mit dem Hersteller von Regional- und Geschäftsreiseflugzeugen Bombardier wird die Wartungsgesellschaft Lufthansa Bombardier Aviation Services GmbH unterhalten. Vorwiegend den asiatischen Markt bedient der Lufthansa-Konzern mit AMECO Beijing, einem gemeinsam mit Air China betriebenen Joint Venture zur Wartung von Verkehrsflugzeugen des Herstellers Boeing. Das notwendige Material nebst Einrichtungen hält die Lufthansa Technik Logistik GmbH an ihren neun Standorten in Deutschland und auf dem Flughafen Malta vor. Für die Ausbildung und Schulung wurde die Lufthansa Technical Training GmbH gegründet, die von anderen Fluggesellschaften genutzt wird.
Als Ersatz für die Airbus A310-300 VIP Konrad Adenauer und Theodor Heuss hat das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung 2008 mit der Lufthansa Technik einen Vertrag über die Lieferung zweier zu VIP-Transportflugzeugen umgebauter Airbus A340-300 aus der Konzernflotte (Luftfahrzeugkennzeichen D-AIFB und D-AIGR) für die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung abgeschlossen.
Region | Anteil am Umsatz 2008[25] | Anteil am Umsatz 2009[24] |
---|---|---|
Europa | 62,9 | 57,8 |
Amerika | 26,2 | 29,5 |
Asien/Pazifik | 7,4 | 9,2 |
Nahost | 2,2 | 2,0 |
Afrika | 1,3 | 1,5 |
Das von der LSG Sky Chefs betriebene Catering generiert 7,1 Prozent des Konzern-Umsatzes und erbringt 5,2 Prozent des operativen Ergebnisses (Stand: 2008). Unter der Marke LSG Sky Chefs stellt der zweitgrößte Caterer von Fluggesellschaften 20 Prozent aller Bordmahlzeiten bereit.[53] LSG umfasst 124 Unternehmen und ist mit zirka 200 Betrieben in 49 Ländern vertreten. In Amerika und Europa liegt der Marktanteil von LSG Sky Chefs zwischen 35 und 40 Prozent; weltweit gibt es fast 500 Kunden.[25]
Airline-IT Markt | Volumen (in ) | Anteil von LH Systems[25] |
---|---|---|
Amerika | 2,8 Milliarden | 18 % |
Europa und Naher Osten | 2,8 Milliarden | 18 % |
Asien und Pazifik | 2,2 Milliarden | unter 1 % |
Die Tochter Lufthansa Systems (LSY) ist als IT-Dienstleister mit weltweit rund 1900 Mitarbeitern neben dem Hauptsitz Raunheim bei Frankfurt am Main an weiteren zehn Standorten in Deutschland und 17 Standorten in 14 anderen Ländern tätig.[54] Sechs Standorte sind in Asien, sieben in Amerika und vier in Europa.[55] Lufthansa Systems ist nach eigener Aussage einer der führenden Anbieter von Flugverkehrsinformationstechnologie, luftverkehrsspezifischer Software für Bord-, Flug- und Wartungsmanagement für die Airline- und Aviation-Industrie weltweit.[54] Darüber hinaus hält der Lufthansa-Konzern Anteile an dem Flugreservierungssystem Amadeus (CRS).
Die Tochter Lufthansa Industry Solutions GmbH & Co. KG ist als IT-Dienstleister mit weltweit rund 1300 Mitarbeitern neben dem Hauptsitz Norderstedt bei Hamburg an weiteren Niederlassungen in Deutschland, Schweiz und den USA vertreten.[56] Lufthansa Industry Solutions ist nach eigener Aussage ein Anbieter von Prozessberatung und IT-Service für die Bereiche Industrie, der Logistik, dem Energiesektor, dem Gesundheitswesen, dem Tourismus oder dem Verlagsgeschäft.
Der Geschäftsbereich IT-Services hat einen Anteil von 2,15 Prozent am Konzern-Umsatz und 3,88 Prozent des operativen Ergebnisses (Stand: 2014). Der externe Umsatzanteil von LH Systems beträgt 41,8 Prozent (Vorjahr 2013: 41,4 Prozent).
Die Unternehmensaufgabe der Tochtergesellschaft Miles & More (ehemals Lufthansa Worldshop) besteht im Kundenbindungsprogramm von Lufthansa und anderen voll integrierten Partnern, dieses weiterzuentwickeln und am Drittmarkt zu etablieren. Darüber hinaus betreibt Miles & More die Onlineshops Lufthansa Worldshop und Swiss Shop sowie die gleichnamigen lokalen Geschäfte an sechs Flughäfen und organisiert den Bordverkauf für Lufthansa und Swiss.
Die konzerneigene Delvag Versicherungs-AG ist eine auf die Versicherung von Luftfracht spezialisierte Versicherungsgesellschaft. Die ebenfalls konzerneigene AirPlus ist auf das Geschäftsreisemanagement von Firmenkunden spezialisiert.
Von der Tochtergesellschaft Lufthansa Flight Training wird die Ausbildung und Schulung von Cockpit- und Kabinencrews durchgeführt.
Das Franchise-Unternehmen Lufthansa City Center ist eine Kette inhabergeführter mittelständischer Reisebüros. Es ist keine Tochtergesellschaft der Lufthansa, sondern hat seit 1994 einen Markennutzungsvertrag der Gesellschaft.
Die Lufthansa Consulting GmbH mit Sitz in Köln ist weltweit aktiv im luftfahrtaffinen Beratungsgeschäft. Zum Kundenkreis zählen in erster Linie Fluggesellschaften, Flughäfen, Logistikunternehmen und branchenverwandte Institutionen. Seit der Ausgliederung aus dem Lufthansa Konzern und der Gründung als eigenständige GmbH im Jahr 1988 hat sie über 1700 luftfahrtspezifische Projekte durchgeführt (Stand: 2010), vor allem in den Bereichen Airline Strategy, Airline Restructuring, Airline Operations, Air Cargo Logistics und Airports. Mehr als 90 Prozent der Umsätze werden mit externen Kunden erzielt. Eine Niederlassung der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main, darüber hinaus ist das Unternehmen mit einem Büro in Moskau vertreten. Lufthansa ist (über ihre Tochtergesellschaft Lufthansa Commercial Holding) mit gut 90 Prozent der Anteile Mehrheitsgesellschafter. Die restlichen Anteile hält das Management (Partner).
Am Terminal 2 des Flughafens München hält Lufthansa eine 40-Prozent-Beteiligung. Über Tochter- und Partnergesellschaften hat sich Lufthansa das ausschließliche Nutzungsrecht für dieses Terminal gesichert (Kapazität bis zu 25 Millionen Passagiere). Erstmals im europäischen Luftverkehrsmarkt fand Bau und Betrieb eines Terminals durch Lufthansa und den dortigen Flughafenbetreiber statt. Zwischenzeitlich ist sie maßgeblich an der Fraport AG, der Betreiberin des Flughafens Flughafen Frankfurt am Main, beteiligt. Seit Januar 2005 betreibt Lufthansa dort zusammen mit Fraport den Terminal 1 sowie das Lufthansa First Class Terminal mit exklusiven Lounges, das ausschließlich für Erste-Klasse-Passagiere und Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielfliegerprogramms Miles & More) bestimmt ist.[57]
Der Lufthansa-Konzern hält weiterhin Anteile an nicht direkt mit dem Luftverkehr zusammenhängenden Unternehmen. Insgesamt ist der Konzern an mehr als 400 nationalen und internationalen Gesellschaften beteiligt. Eine detaillierte Übersicht findet sich auf der Lufthansa-Financials-Webseite.
Bis zum ersten Quartal 2009 war der Konzern mit 24,9 Prozent an der Charterfluggesellschaft Condor Flugdienst beteiligt. Diese Anteile wurden durch den Tourismuskonzern Thomas Cook Group übernommen.[58]
Unter dem Markennamen Lufthansa werden die Flotten der Lufthansa (Lufthansa Passage Airlines), Lufthansa CityLine und Lufthansa Cargo betrieben. Hinzu kommen die Flotten der Tochtergesellschaften. Die Flugzeuge der Lufthansa Passage Airlines sind in Frankfurt und München stationiert. In Frankfurt am Main sind u. a. alle Boeing 747-400 und 747-8I beheimatet; von München aus operieren die meisten A340-600 und alle A350-900 sowie acht A330-300 und fünf A380-800.[59][60]
Mit Stand April 2018 besteht die Flotte der Lufthansa Passage aus 281 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,9 Jahren:[61]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[62][63] | Optionen[64][65] | Kennzeichen | Anmerkungen | Sitzplätze[66] (First/Business/Eco+/Eco) |
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Hersteller Airbus D-AI | ||||||
Airbus A319-100 | 30 | D-AIL (ab 1996) D-AIB (ab 2009) |
138 | |||
Airbus A320-200 | 69 | D-AIP (ab 1989) D-AIQ (ab 1991) D-AIZ (ab 2009) D-AIU (ab 2014) D-AIW (ab 2017) |
33 mit Sharklets ausgestattet; 1 betrieben durch Austrian Airlines; 1 inaktiv | 168 180 | ||
Airbus A320neo | 10 | 53 | 50 | D-AIN (ab 2016) D-AIJ (ab 2019) D-AII (ab 2021) |
Erste Auslieferung am 20. Januar 2016; Lufthansa ist Erstkunde der A320neo; 46 mit Pratt & Whitney PW1000G, 15 mit CFM International LEAP-1A | 180 |
Airbus A321-100 | 20 | D-AIR (ab 1994) | 200 | |||
Airbus A321-200 | 43 | D-AIS (ab 1999) D-AID (ab 2010) |
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Airbus A321neo | 40 | D-AIE (ab 2019) D-AIO (ab 2021) |
Auslieferung vsl. ab 2019; 15 mit PW1000G, 25 mit LEAP-1A | offen | ||
Airbus A330-300 | 19 | D-AIK (ab 2004) | 216 (8/42/21/145) 236 (8/30/21/177) 255 (-/42/28/185) | |||
Airbus A340-300 | 11 | D-AIG (ab 1996) D-AIF (ab 2000) |
Lufthansa ist weltgrößter Betreiber der A340-300; Ersatz durch A350-900 | 251 (-/42/28/181) 279 (-/30/28/221) | ||
5 | Betrieben durch Lufthansa CityLine unter dem Projekt JUMP in Star Alliance-Bemalung | 298 (-/18/19/261) 300 (-/18/21/261) | ||||
Airbus A340-600 | 20 | D-AIH (ab 2003) | Lufthansa ist weltgrößter Betreiber der A340-600; 3 inaktiv | 281 (8/56/28/189) 297 (8/44/32/213) | ||
Airbus A350-900 | 8 | 17 | 15 (+ 15 Vorkaufsrechte) | D-AIX (ab 2016) | Ersatz für A340-300 und A340-600 | 293 (-/48/21/224) 319 (-/36/21/262) |
Airbus A380-800 | 14 | D-AIM (ab 2010) | 509 (8/78/52/371) | |||
Hersteller Boeing D-AB | ||||||
Boeing 747-400 | 13 | D-ABV (ab 1991) D-ABT (ab 2001) |
371 (-/67/32/272) 393 (-/53/32/308) | |||
Boeing 747-8I | 19 | D-ABY (ab 2012) | Lufthansa ist weltgrößter Betreiber der 747-8I | 340 (8/92/32/208) 364 (8/80/32/244) | ||
Boeing 777-9 | [67] | 20Auslieferung vsl. ab 2020 | ; Ersatz für 747-400 und A340-600offen | |||
Gesamt | 281 | 130 | 65 (+ 15) |
aktuelle Sonderbemalungen:
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Bemalung[68] | Zeitraum | Bild |
---|---|---|---|---|
Airbus A319-100 | D-AILU | Lu | seit 2005 | |
D-AILF | Star Alliance | seit Oktober 2010 | ||
Airbus A320-200 | D-AIPC D-AIPD |
PC: seit April 2014
PD: seit Oktober 2013 |
||
Airbus A340-300 | D-AIFA D-AIFE D-AIFF D-AIGN D-AIGP D-AIGV D-AIGW |
FA: seit Juli 2015
FE: seit Juli 2015 FF: seit Juli 2015 GN: seit Dezember 2013 GP: seit Mai 2015 GV: seit Juni 2015 GW: seit November 2015 |
||
Airbus A321-100 | D-AIRW | seit Oktober 2012 | ||
D-AIRY | Die Maus | seit November 1998 | ||
Airbus A321-200 | D-AIDV | Retro | seit Dezember 2012 | |
Airbus A320-200 | D-AIZB
D-AIZX |
5 Starhansa | ZB: seit Dezember 2017
ZX: seit Dezember 2017 |
|
Boeing 747-8I | D-ABYI | Fanhansa Siegerflieger | seit Mai 2014 | |
D-ABYM | 5 Starhansa | seit Dezember 2017 | ||
D-ABYT | Retro | seit März 2015 |
ehemalige Sonderbemalungen:
Fugzuegtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Bemalung | Zeitraum | Bild |
---|---|---|---|---|
Airbus A320-200 | D-AIUQ | 25 Jahre Flughafen München | Mai 2017 bis Januar 2018 | |
Airbus A321-100 | D-AIRR | Kranichschutz Deutschland | Oktober 2016 bis Mai 2017 | |
D-AIRX | Retro | April 2005 bis Dezember 2014 | ||
Airbus A340-300 | D-AIGX D-AIGY |
Star Alliance | GX: Dezember 2015 bis März 2018
GY: Dezember 2015 bis März 2018 |
|
Airbus A340-600 | D-AIHK
D-AIHZ |
FC Bayern München | HK: Juli 2016 bis Juni 2017
HZ: Juli 2017 bis März 2018 |
Fluggesellschaft | Anzahl | Anmerkungen |
---|---|---|
Air Dolomiti | 12 | teilweise betrieben für Lufthansa Regional und im Codesharing für Lufthansa |
Austrian Airlines | 83 | |
Brussels Airlines | 53 | |
Eurowings | 105 | Bestellungen geleast von Air Berlin |
Eurowings Europe | 12 | betrieben für Eurowings |
Germanwings | 24 | |
Luftfahrtgesellschaft Walter | 20 | |
Lufthansa Cargo | 17 | Frachtfluggesellschaft |
Lufthansa CityLine | 49 | betrieben für Lufthansa und Lufthansa Regional |
Sunexpress | 50 | 50% Turkish Airlines, 50% Lufthansa |
Sunexpress Deutschland[70] | 11 | Tochtergesellschaft der Sunexpress |
Swiss | 80 | |
Edelweiss Air | 13 | Tochtergesellschaft der Swiss |
Summe Tochtergesellschaften | 529 |
Als einflussreicher Groß- und Erstkunde hat Lufthansa die Entwicklung der Boeing-Flugzeuge 737-100 und -300, der 747-400 und -8I sowie der Airbus-Typen A310, A340 und A380 entscheidend beeinflusst. Durch den Einsatz moderner Flugzeuge können beim Kerosinverbrauch variable Kosten eingespart werden. Der durchschnittliche Verbrauch der Lufthansa-Flotte wurde von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen für das Jahr 2013 mit 3,91 Litern je 100 Passagierkilometer angegeben.[71] Der Lufthansa-Konzern zielt auf einen durchschnittlichen Verbrauch von drei Litern.
Die letzte Avro RJ85 wurde von Lufthansa CityLine am 27. August 2012 ausgemustert.[72] Bis Ende 2012 wurde im Hinblick auf die reduzierten Wachstumspläne die Ausmusterung von insgesamt 38 Kurz- und Langstreckenflugzeugen angekündigt, darunter alle Avro RJ85 und mehrere Airbus A340-300. Am 14. März 2013 gab Lufthansa die Bestellung von 100 A320 und zwei weiteren A380-800 bei Airbus bekannt.[73] Am 19. September 2013 unterzeichnete Lufthansa eine Bestellung über 25 A350-900 inklusive 15 Optionen und weiterer 15 Vorkaufsrechte, die auch die verlängerte Version A350-1000 beinhalten sowie 34 Boeing 777-9 zum Ersatz der älteren A340-300 und 747-400.[74] Am 29. Oktober 2016 verließ mit einer Boeing 737-300 die letzte Boeing 737 die Lufthansa Flotte.[75][76][77]
Lufthansa übernahm Ende Dezember 2016 den ersten von aktuell (Stand Februar 2017) 25 Airbus A350-900, der am 3. Februar 2017 in München offiziell vorgestellt wurde.[78] Die Maschine nahm am 10. Februar offiziell den Flugbetrieb auf, insgesamt ist die Stationierung von fünfzehn Maschinen in München geplant.[79]
Für den Sommerflugplan 2018 hat Lufthansa zwei Fokker 100 der Helvetic Airways geleast. Diese sollen in München stationiert werden.[80]
Bei den jeweiligen Luftfahrzeugkennzeichen der in Deutschland in der Luftfahrzeugrolle eingetragenen Flugzeuge des Lufthansa-Konzerns (zum Beispiel D-AIKJ) besteht eine verbindliche Systematik nur bei den ersten beiden Buchstaben. Der Buchstabe vor dem Bindestrich ist das Staatszugehörigkeitszeichen (ein D für die Bundesrepublik Deutschland), der erste Buchstabe nach dem Bindestrich gibt Auskunft darüber, in welchem Bereich das Höchstabfluggewicht liegt (zum Beispiel A für Flugzeuge mit einer höchstzulässigen Startmasse von mehr als 20 Tonnen). Die Kennzeichen-Vergabe erfolgt in Deutschland durch das Luftfahrt-Bundesamt. Ähnlich wie bei der Vergabe von Kfz-Kennzeichen kann bei der Vergabe der letzten drei Buchstaben gegebenenfalls auf etwaige Kundenwünsche der Lufthansa eingegangen werden, falls die gewünschte Buchstabenkombination noch nicht vergeben ist. Tatsächlich wird der Lufthansa seit geraumer Zeit folgender Kundenwunsch vom Luftfahrt-Bundesamt erfüllt: Der zweite Buchstabe nach dem Bindestrich soll auf den jeweiligen Flugzeughersteller beziehungsweise die Konzerngesellschaft schließen lassen können, der dritte auf den Flugzeugtyp, der vierte läuft bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Verzicht auf Buchstabenkombinationen wie SA, SS, HJ, BYB) durch (siehe folgende Tabelle). In den wenigen historischen Fällen, in denen ein Luftfahrzeug zu leicht war, um ein A als zweiten Buchstaben zu bekommen, wurde A an dritter Stelle gewählt: F27 waren D-BARI und D-BARO, DC-3 waren D-CADE, D-CADI und D-CADO. Darüber hinaus kaufte Lufthansa eine 747-400 (c/n 1292) von Boeing, um sie sogleich an Royal Flight Oman weiterzuverkaufen. Während der kurzen Zeit, in der sie in LH-Diensten war (also während der Auslieferungsflüge), war sie als D-ARFO registriert.
Viele Flugzeuge der Lufthansa tragen seit 1960 Taufnamen, die auf dem vorderen Rumpf unterhalb der Nennung des Flugzeugtyps ersichtlich sind. In der Regel sind deutsche Städte oder Bundesländer Taufpate. Wenn ein Flugzeug die Flotte verlässt, übernimmt in der Regel ein neueres dessen Taufnamen. So wurde z. B. der Name Berlin durch Flugzeuge der Typen Boeing 707, 747-200 und 747-400 sowie Airbus A380-800 getragen. Davon abweichend ist der Airbus A340-300 (Luftfahrzeugkennzeichen D-AIFC) Gander/Halifax nach den beiden kanadischen Städten benannt, die auf der Standardflugroute von Mitteleuropa nach Nordamerika liegen. Der Doppelname soll daran erinnern, dass nach Schließung des US-amerikanischen und des kanadischen Luftraums am Tag der Terroranschläge am 11. September 2001, Flugzeuge, die wegen geringer Treibstoffreserven nicht mehr nach Europa umkehren konnten, auf den Flughäfen Gander (39 Flugzeuge) und Halifax landen mussten und speziell in Gander, das die größere Anzahl aufnehmen musste, trotz der schwierigen Umstände äußerst gastfreundlich behandelt wurden.[81]
Im Februar 2010 gab die Lufthansa bekannt, ihre ersten beiden Airbus A380 nach ihren beiden größten Drehkreuzen zu benennen: Frankfurt am Main (D-AIMA) und München (D-AIMB).[82] Die nachfolgend in Dienst gestellten A380-800 tragen Namen internationaler Großstädte: Peking (D-AIMC), Tokio (D-AIMD), Johannesburg (D-AIME), Zürich (D-AIMF), Wien (D-AIMG), New York (D-AIMH), Berlin (D-AIMI), Brüssel (D-AIMJ), Düsseldorf (D-AIMK), Hamburg (D-AIML), Delhi (D-AIMM) und San Francisco (D-AIMN).[59] Am 18. November 2015 wurde die jüngste A380-800 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-AIMN anlässlich der Eröffnung der neuen Verkehrszentrale der Lufthansa in Frankfurt ("Integrated Operations Control Center", abgekürzt "IOCC"), feierlich von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland umgetauft.[83]
Der Airbus A321-100 (D-AIRA) Finkenwerder ist eine Reminiszenz an das Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder, in dem ein Teil der Airbus-Modellpalette montiert wird.
Lufthansa hatte zunächst insgesamt 15 Airbus A380-800 bestellt, von denen bis Juni 2012 zehn ausgeliefert wurden. Im September 2011 wurde die Bestellung um zwei weitere Exemplare auf 17 aufgestockt, diese Bestellung wurde am 14. März 2013 bestätigt.[84][73] Im September 2013 wurde jedoch bekannt gegeben, dass der Lufthansa-Aufsichtsrat die Abnahme von nur zwölf der 15 A380 der ersten Bestellung genehmigt habe. Somit werden insgesamt nur 14 A380 in die Flotte aufgenommen.[85]
Das erste Exemplar war am 19. Mai 2010 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-AIMA übergeben worden und wurde auf den Namen Frankfurt am Main getauft.[86] Lufthansa setzt ihre A380 von und nach Frankfurt am Main sowie seit März 2018 ab München ein.[87]
Bereits vom 6. bis 12. Dezember 2011 setzte Lufthansa eine A380 einmal täglich auf der Route von München nach New York-JFK ein. Dies geschah hauptsächlich vor dem Hintergrund des Weihnachtsshoppings in New York City.[88]
Nach ihrer Neugründung setzte Lufthansa ab 1955 unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:[89][90][91][92]
Airbus | BAC | Boeing | Convair | Curtiss |
---|---|---|---|---|
Airbus A300B2/-B4/-600 (D-AIA, D-AIB) | BAC 1-11-4001 | Boeing 707-300B/-300C/-400 (D-ABO, D-ABU) | Convair CV-340 (D-AC) | Curtiss C-462 |
Airbus A310-200/-300 (D-AIC, D-AID) | Boeing 720 (D-ABO, D-ABU) | Convair CV-440 | ||
Airbus A330-200 (D-AIM) | Boeing 727-100/-200 (D-ABI, D-ABK) | |||
Airbus A340-200 (D-AIB) | Boeing 737-100/-200/-300/-4003/-500 (D-ABE, D-ABF, D-ABH, D-ABI, D-ABJ, D-ABK, D-ABM, D-ABW, D-ABX) | |||
Boeing 747-100/-200/-200F (D-ABY, D-ABZ) | ||||
Boeing 757-3004 (D-ABO) | ||||
Boeing 767-3005 (D-ABU) | ||||
de Havilland | Douglas | Fokker | Lockheed | Vickers |
de Havilland Heron6 | Douglas DC-3/C-47 | Fokker F-27-4007 | Lockheed L-1049G | Vickers Viking 1B8 |
Douglas DC-4/C-549 | Lockheed L-1049H10 | Vickers Viscount 814 (D-AN) | ||
Douglas DC-8-5111 | Lockheed L-1649A | |||
McDonnell Douglas DC-10-30 |
Der Service gliedert sich bei der Lufthansa in ein System von bis zu vier Beförderungsklassen, bestehend aus Economy Class, Premium Economy Class, Business Class und First Class.[93]
Für Kunden der Business-Klasse und Vielflieger mit Frequent Traveller Status von Miles & More werden an einigen Flughäfen Business Lounges betrieben, darüber hinaus für die höchste Stufe des Vielfliegerprogramms in Frankfurt und München designierte First Class Lounges. Das First Class Terminal in Frankfurt am Main ist ein eigenes Gebäude und stellt, neben der Ausstattung einer First Class Lounge, einen eigenen Check-in und Sicherheitskontrollen für die Gäste der First Class bereit. Von den First Class Lounges werden die Gäste in Limousinen direkt zu ihrem Flugzeug gefahren.[94]
First Class
Die First Class wird ausschließlich auf der Langstreckenflotte angeboten und besteht grundsätzlich aus einem Abteil mit acht Sitzen im vorderen Teil (Airbus A330-300 und A340-600, Boeing 747-8I) bzw. im Oberdeck des Flugzeugs (Airbus A380-800).[95] Die erneuerte Gestaltung und Ausrüstung wurde sukzessive auf den älteren Flugzeugen nachgerüstet, wobei die 747-400 lediglich eine umfangreiche Aufarbeitung des bisherigen Sitzes erfuhren. Ende 2014 wurde die First Class aus allen in der Flotte verbleibenden 747-400 und A340-300 und sowie zum Sommerflugplan 2018 aus den A330-300 entfernt[96], die damit nur noch in einer veränderten Dreiklassenkonfiguration fliegen.
Business Class
Mit Auslieferung der ersten Boeing 747-8I wurde die bisherige Business Class durch ein neues Sitzmodell abgelöst, das sich erstmals in ein vollständig flaches Bett umwandeln lässt, der zuvor eingebaute Sitz war nur in ein geneigtes Bett umwandelbar. Auf der 747-8I befindet sich im Oberdeck eine 2-2-Sitzkonfiguration, im Hauptdeck zwischen der First und Economy bzw. Premium Economy Class eine 2-2-2-Konfiguration. In allen Flugzeugen der Airbus-Flotte (A330-300, A340-300, A340-600, A350-900 und A380-800) ist die Business Class stets in einer 2-2-2-Konfiguration eingebaut. Alle älteren Flugzeuge der Langstreckenflotte sind mit der neuen Business Class nachgerüstet worden.
Kulinarisch kann man in der Business Class meist mit einem Dreigängemenü rechnen, wobei man bei Entrees/Vorspeisen, dem Hauptgericht und Dessert verschiedene Auswahl besitzt. Zu Beginn der Reise gibt es für jeden Passagier ein der Flugstrecke angepasstes Amenity Kit, in dem zum Beispiel Ohrstöpsel, Zahncreme, eine Einmalzahnbürste und eine Schlafbrille enthalten sind.
Auf der Kurzstrecke und teilweise auf der Mittelstrecke verwendet Lufthansa das Prinzip des Class Dividers, eines beweglichen Vorhangs, der in der Kabine hängt und verschoben werden kann. So trifft man sowohl in der Business als auch in der Economy Class auf dieselben Sitze, es bleibt jedoch einer von drei Sitzen der 3-3-Konfiguration leer, zudem unterscheidet sich der Service. Im vorderen Kabinenteil hat man meist etwas mehr Beinfreiheit. Der Vorteil dieses Systems ist, dass je nach Nachfrage agiert und die Business Class größer oder kleiner gestaltet werden kann.
Premium Economy Class
Seit dem 22. November 2014 bietet Lufthansa eine Premium Economy Class an. Diese ist eine Kompromiss-Lösung zwischen Preis und Komfort. Die Vorteile im Vergleich zu der Economy Class sind ein vergrößerter Sitzabstand (96,5 cm), ein zusätzliches Gepäckstück (23 kg), eine neue Menükarte und ein Amenity Kit. Die Sitze sind außerdem bis zu einem Winkel von 130 Grad nach hinten verstellbar. Es wird ein Dreigängemenü auf Porzellangeschirr serviert, und die Passagiere erhalten ein Willkommensgetränk. Die Getränkekarte entspricht der Economy Class. Die Bildschirme sind groß, flach und bieten dasselbe In-flight Entertainment wie die First Class und Business Class. Am Boden wird den Passagieren ein bevorzugtes Check-in ermöglicht. Gegen einen Aufpreis von 25 ist ein Zugang zur Business Lounge der Lufthansa verfügbar. Die Klasse war vorerst ausschließlich in der Boeing 747-8I verfügbar, wurde jedoch bis Sommer 2015 sukzessive auf die gesamte Langstreckenflotte nachgerüstet.
Economy Class
Ab Ende 2007 führte Lufthansa in der Economy-Klasse auf der Langstrecke ein neues Sitzmodell mit einem persönlichen Bildschirm für das In-flight-Entertainment ein. Zuvor wurde die Bordunterhaltung auf zentralen Monitoren mit je nach Sitzplatz eingeschränkter Sicht und ohne Auswahlmöglichkeit gezeigt. Mit Stand Mai 2014 war die gesamte Langstreckenflotte mit persönlichen Bildschirmen in der Economy-Klasse ausgerüstet.[97]
Für die Kurz- und Mittelstreckenflotte stellte Lufthansa am 9. Dezember 2010 die neue Neue Europa Kabine (kurz NEK) vor. Sie umfasst neue, leichtere und dünnere Sitze und weitere Kabinenumbauten, darunter beispielsweise den Ausbau der Toiletten und der Galley in der Mitte der Kabine der Airbus A321-100 und -200. Die Kurz- und Mittelstreckenflotte verfügt weder über persönliche Bildschirme noch Monitore an der Kabinendecke.
2004 bot Lufthansa als erste Fluggesellschaft in Langstreckenflugzeugen unter dem Namen FlyNet einen Internetzugang während des Fluges an. Dies geschah in Zusammenarbeit mit Connexion by Boeing, wurde jedoch seitens Boeing mangels Rentabilität 2006 wieder eingestellt. Seit Ende 2010 bot Lufthansa in Zusammenarbeit mit der Telekom zunächst zwischen Europa und Nordamerika wieder einen Internetzugang an. Seit Ende 2014 ist die komplette Langstreckenflotte mit FlyNet ausgerüstet. FlyNet wurde zwischenzeitlich im gesamten Langstreckennetz mit Ausnahme des chinesischen Luftraums sowie einigen Nordpolarregionen verfügbar.[98] Die Nutzung ist gebührenpflichtig, es steht jedoch ein kostenloses Portal mit aktuellen Nachrichten und Sportübertragungen zur Verfügung.[99]
Unter dem Namen Miles & More wird seit 1993 ein Vielfliegerprogramm unterhalten. Diesem Bonussystem haben sich die europäischen Luftfahrtunternehmen Adria Airways, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Croatia Airlines, LOT, Luxair und Swiss angeschlossen. Air One ist nach ihrer Übernahme durch Alitalia aus dem Programm ausgeschieden.
Miles & More ist ab Ende 2010 in die Kritik geraten, da der Lufthansa vorgeworfen wurde, den Wert der erworbenen Meilen zu kurzfristig und zu Ungunsten der Mitglieder abgewertet zu haben. Zuletzt einigte sich Lufthansa mit einem klagenden Mitglied auf einen Vergleich und erklärte sich bereit, Änderungen an der zugrundeliegenden Meilentabelle erst nach einer dreimonatigen Vorlauffrist vorzunehmen.[100]
Laut Branchenexperten trug das Programm, dessen Gewinnbeitrag bisher nicht offiziell im Geschäftsbericht veröffentlicht wird, im Geschäftsjahr 2012 rund 700 Mio. Euro zum Konzerngewinn bei.[101]
Die Hauptaufgabe des am 6. Mai 1968 auf dem Flughafen Frankfurt am Main ins Leben gerufenen Rotkäppchenservices oder Rotkäppchendiensts besteht in der Betreuung alleinreisender Kinder und mobilitätseingeschränkter Passagiere.[102] Zum Gründungszeitpunkt des Betreuungsdienstes trugen die überwiegend weiblichen Mitarbeiter, im Gegensatz zu den fliegenden Kollegen, eine rote Pillbox (Kopfbedeckung) anstatt einer blauen. Dies war für Gäste und Flughafenmitarbeiter ein klares Erkennungsmerkmal und Anstoß für den dann schnell gefundenen Spitznamen Rotkäppchenservice.[102] Der Rotkäppchenservice betreut jährlich mehr als 270.000 Fluggäste, darunter fast 50.000 Kinder.[103]
Die Betreuung mobilitätseingeschränkter Gäste war alleinige Aufgabe der Fluggesellschaften, bis im Jahre 2008 aufgrund einer EU-Verordnung, welche die Betreuung mobilitätseingeschränkter Passagieren klar regelte, die Flughafenbetreiber diese Aufgabe übernehmen sollten. In Frankfurt am Main führte dies 2008 zur Gründung eines Joint Ventures zwischen der Fraport und der Lufthansa mit dem Namen FraCareServices (FraCareS).
Der Service für alleinreisende Kinder ist kostenpflichtig, die Betreuung mobilitätseingeschränkter Gäste ist kostenlos. Beides sollte vorab bei Lufthansa per Telefon oder über das Reisebüro beantragt werden.[104]
In der Dokumentation Fliegen heißt Siegen. Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa berichtet der Journalist Christoph Weber über ca. 17.000 Zwangsarbeiter, darunter jüdische Deutsche, Ukrainer, Russen und Angehörige anderer Nationen, die in Berlin-Staaken, Berlin-Tempelhof und Schkeuditz zum großen Teil in der Flugzeugreparatur zwangsarbeiten mussten, darunter auch Kinder, die von der Schulbank verschleppt, angelernt und nach Deutschland transportiert worden waren. Mit der Begründung, die Lufthansa sei nach dem Krieg neu gegründet worden, lehnte das Unternehmen jedwede Entschädigung und Rentenzahlungen für diese Zwangsarbeiten ab. Anders als die meisten anderen vergleichbar großen Unternehmen habe die Lufthansa so Weber ihre Geschichte zwar von einem Historiker untersuchen lassen, das Ergebnis aber nicht in Buchform publiziert. Zu Beginn des so genannten Dritten Reiches hatte die Lufthansa bis 1936 auch die Aufgabe, Rüstung in der Luftfahrt, die nach dem Friedensvertrag von Versailles Deutschland nicht gestattet war, zu verdecken. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Flugzeuge der Lufthansa für Kriegszwecke wie für zivilen Personentransport eingesetzt. Der Mitgründer der Lufthansa 1926, Kurt Weigelt, war ab 1960 Präsident der Firma Lufthansa.[105] Auch der Nachkriegsgründer Kurt Knipfer war schon zu Nazi-Zeiten im Unternehmen aktiv. Im Jahr 1999 überwies das Unternehmen jedoch 40 Millionen DM an den Zwangsarbeiterfond der deutschen Wirtschaft.[106]
Umweltschutzorganisationen kritisieren, dass die Deutsche Lufthansa AG sich gegen einen Emissionsrechtehandel ausspricht, zumindest solange dieser ausschließlich für europäische Gesellschaften gelten soll. Der Lufthansa-Konzern befürchtet Wettbewerbsnachteile gegenüber Airlines mit Sitz außerhalb der EU.[107] Die firmeneigene Umweltpolitik setzt sich für einen einheitlichen europäischen Luftraum ein, der die CO2-Emissionen bei innereuropäischen Flügen um acht bis zwölf Prozent senken würde. Des Weiteren verweist der Konzern auf die Umweltfreundlichkeit der für seine Flotten genutzten modernen, treibstoffsparenden Flugzeugtechnik.[108]
Die Lufthansa verfolgt das Ziel eines CO2-neutralen Wachstums ab 2020.[109] Umweltschutzorganisationen kritisieren das neue Treibstoff-Konzept der Lufthansa als Imagekampagne.[110] Die Umweltschutzgruppen bezweifeln, dass Pflanzentreibstoffe nachhaltig und umweltfreundlich gewonnen werden können.[111][112]
Zu diesem Zweck möchte der Konzern einen Teil seines Treibstoffes aus Pflanzen gewinnen.Bürgerinitiativen kritisieren, dass der Lufthansa-Konzern gegen ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen plädiere, das vom Flughafenbetreiber Fraport als Zugeständnis an die am Flughafen-Standort betroffene Bevölkerung zugleich mit dem Ausbau beantragt wurde. Lufthansa sieht bei einem Nachtflugverbot vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa Cargo sowie 7.300 konzerneigene Arbeitsplätze bedroht.[113]
Im Jahr 2014 begann der härteste Tarifstreit seit Bestehen der Lufthansa. Im November 2015 einigte sich die Konzernführung mit der Kabinengewerkschaft UFO, einige der Konfliktbereiche im Rahmen einer Schlichtung zu klären. Als Schlichter wurde der frühere Ministerpräsident Matthias Platzeck bestimmt.[114] Ende November 2015 einigte sich Lufthansa mit Ver.di auf einen neuen Tarifvertrag für die ungefähr 33.000 Beschäftigen des Bodenpersonals; die Verhandlungen mit Piloten und Flugbegleitern dauerten weiterhin an.[115] Zu den Streitpunkten zählten die betriebliche Altersversorgung sowie der Anspruch von Flugbegleitern und Piloten auf eine Übergangsversorgung bis zum Rentenantritt.[116] Die Konzernführung hebt die Sorge um die Existenzsicherung des Konzerns hervor, die Gewerkschaften bangen um die Existenzsicherung der Mitarbeiter. Weiterer Konfliktpunkt ist der Umbau der Tochtergesellschaft Eurowings, bei der Entgelte nicht dem Lufthansa-Tarifvertrag unterliegen.[117] Am 5. Juli 2016 kam eine Einigung mit den Flugbegleitern. Man einigte sich auf eine Erhöhung der Löhne um etwa 5,5 % und eine jährliche Gewinnbeteiligung, die letztendlich vom Unternehmensergebnis abhängt. Im Gegenzug wurde keine konkrete Rentenhöhe seitens des Managements garantiert, sondern die Zahlung eines festen Arbeitgeberbetrags eingeführt. Darüber hinaus erhält Lufthansa den Kündigungsschutz bzw. unbefristete Arbeitsverträge. Der neue Tarifvertrag gilt bis 2023.[118] Am 15. März 2017 erzielte Lufthansa mit der Vereinigung Cockpit eine Grundsatzeinigung zu allen strittigen Punkten im Rahmen einer Gesamtlösung. Diese beinhaltet unter anderem eine Einmalzahlung in Höhe von 1,8 Monatsgehältern und für den gesamten Zeitraum von Mai 2012 bis Juni 2022 insgesamt 11,4 % mehr Gehalt. Des Weiteren wird der Plan von Lufthansa Vorstand Harry Hohmeister, der eine Neugründung einer Fluggesellschaft vorsah nicht mehr verfolgt. Das Projekt JUMP, bei dem Airbus A340-300 mit Piloten der Lufthansa CityLine betrieben werden und touristische Ziele anfliegen, um Kosten zu sparen, fällt künftig wieder unter den Konzerntarifvertrag der Lufthansa-Piloten. Bis 2022 sollen knapp 600 neue Stellen für Kapitänsanwärter und 700 neue Stellen für Nachwuchspiloten geschaffen werden. Lufthansa garantiert den Piloten unter anderem den Besitz von mindestens 325 Flugzeugen innerhalb des Konzerns. Die Verträge gelten für Piloten der Germanwings, Lufthansa Cargo und Lufthansa. Die Vereinbarung ist noch nicht verbindlich, die Einzelheiten und Formalitäten sollen jedoch bis zum Sommer 2017 geklärt sein.[119]
Seit 1955, dem Jahr der Aufnahme des Flugbetriebs der neuen Deutschen Lufthansa AG, weist die Unfallbilanz des Unternehmens acht Totalverluste auf, bei denen insgesamt 150 Todesopfer zu beklagen waren. Zwischenfälle von Tochtergesellschaften sind hierbei nicht berücksichtigt und finden sich in deren jeweiligen Artikeln.[120]
Eine weitere Schattenseite in der Chronik des Unternehmens stellen die 13 Flugzeugentführungen bis 1999 dar; die bis 1994 noch staatliche Lufthansa gehörte als Flagcarrier Deutschlands zu den besonders gefährdeten Zielen globaler terroristischer Bedrohungen.
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen gb2016.
Hans M. Bongers (19541964) | Vorstandsmitglieder gleichberechtigt (19641972) | Herbert Culmann (19721982) | Heinz Ruhnau (19821991) | Jürgen Weber (19912003) | Wolfgang Mayrhuber (20032010) | Christoph Franz (2011-2014) | Carsten Spohr (seit 2014) |
Aktuell: Adidas | Allianz | BASF | Bayer | Beiersdorf | BMW | Commerzbank | Continental | Covestro | Daimler | Deutsche Bank | Deutsche Börse | Deutsche Lufthansa | Deutsche Post | Deutsche Telekom | E.ON | Fresenius | Fresenius Medical Care | HeidelbergCement | Henkel | Infineon | Linde | Merck | Munich Re | RWE | SAP | Siemens | thyssenkrupp | Volkswagen | Vonovia Ehemalige: Altana | Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank | Bayerische Vereinsbank | Degussa | Deutsche Babcock | Dresdner Bank | Epcos | Feldmühle Nobel | Hannover Rück | Hoechst | Hypo Real Estate | K+S | Karstadt | Lanxess | MAN | Mannesmann | Metro | MLP | Nixdorf | Osram | Postbank | ProSiebenSat.1 Media | Preussag | Salzgitter | TUI | Uniper | VEBA | VIAG (Stand: 19. März 2018) |
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